Psychische Gesundheit der 11- bis 15-Jährigen
Dieser Indikator zeigt einige Dimensionen zur psychischen Gesundheit von Walliser Jugendlichen im Alter von 11 bis 15 Jahren. Die Daten stammen aus der HBSC-Umfrage zur Gesundheit von Schülerinnen und Schülern.
Zusammenfassung
Die Präambel der WHO-Verfassung definiert Gesundheit wie folgt: "Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen".
Die WHO weist darauf hin, dass weltweit 14% der 10- bis 19-Jährigen an einer psychischen Störung leiden. Wenn diese Störungen nicht früh genug behandelt werden, können sich die Folgen bis ins Erwachsenenalter auswirken. Dies kann ihre psychische und geistige Gesundheit beeinträchtigen und die Möglichkeit, ein erfülltes Leben zu führen, einschränken. Auf den Kanton Wallis bezogen, wären somit über 5’000 Jugendliche im Alter von 10 bis 19 Jahren betroffen (Schweiz: 125'700).
Laut dem Bundesamt für Statistik stiegen zwischen 2020 und 2021 in der Schweiz die Hospitalisierungen aufgrund von Verhaltensstörungen und psychischen Beschwerden bei Mädchen und jungen Frauen im Alter von 10 bis 24 Jahren um 26%. Bei den Männern derselben Altersgruppe betrug der Anstieg 6%. Darüber hinaus waren psychische Störungen zum ersten Mal die Hauptursache für Hospitalisierungen bei den 10- bis 24-Jährigen, und die Hospitalisierungen wegen Selbstmordversuchen stiegen in derselben Altersgruppe um 26%.
Häufigkeit des Gefühls von Einsamkeit
Psy-Gesundheit.ch zeigt auf, dass Einsamkeit, verbunden mit sozialer und emotionaler Isolation, eine bedeutende Belastung darstellen und die psychische sowie körperliche Gesundheit negativ beeinflussen kann (Depressionen, Angstzustände, Schlafstörungen, Stress, Angst, übermässiger Substanzkonsum usw.).
Im Wallis gaben 17 % der 11- bis 15-Jährigen an, sich in den 12 Monaten vor der Befragung „meistens“ oder „immer“ einsam gefühlt zu haben – ein Anteil, der dem nationalen Durchschnitt (CH: 15 %) entspricht. Auffällig ist, dass Mädchen im Wallis fast doppelt so häufig von Einsamkeit im vergangenen Jahr berichteten (23 %; CH: 21 %) wie Jungen (11 %; CH: 9 %).
Anteil (%) der 11- bis 15-Jährigen, die sich in den letzten 12 Monaten meistens oder immer allein fühlten, nach Geschlecht, Wallis - Schweiz, 2022
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Wallis
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Schweiz
Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben
Anteil (%) der 11- bis 15-Jährigen, die angeben, mit ihrem derzeitigen Leben wenig oder gar nicht zufrieden zu sein, nach Geschlecht, Wallis - Schweiz, 2022
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Wallis
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Schweiz
Als die 11- bis 15-Jährigen gebeten wurden, ihr derzeitiges Leben von „schlechtestes Leben“ bis „bestes Leben“ zu bewerten, waren im Wallis 10% (CH: 16%) der Befragten der Ansicht, dass sie damit unzufrieden sind. Diese Unzufriedenheit hat sich in den letzten 20 Jahren (2002: 5%) im Wallis verdoppelt und ist im gleichen Zeitraum in der Schweiz um fast 45% gestiegen (2002: 11%, 2022: 16%). Im Wallis sind im Jahr 2022 doppelt so viele Mädchen (14%) wie Jungen (7%) mit ihrem derzeitigen Leben unzufrieden.
Wahrgenommener Stress durch die Schularbeit
Anteil (%) der 11- bis 15-Jährigen, die angeben, sich durch die Schularbeit „ziemlich“ oder sogar „sehr“ gestresst zu fühlen, Wallis - Schweiz, 2002 - 2022
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Wallis
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Schweiz
Zwischen 2002 und 2022 ist der Anteil der 11- bis 15-jährigen Schülerinnen und Schüler, die angeben, sich durch die schulische Arbeit „ziemlich“ oder sogar „sehr“ gestresst zu fühlen, von 25% auf 37% gestiegen (CH, 2002: 22%, CH, 2022: 33%), was einem relativen Anstieg von 48% in 20 Jahren entspricht (CH: 50%).
Anteil (%) der 11- bis 15-Jährigen, die angeben, dass sie sich durch die Arbeit in der Schule „ziemlich“ oder sogar „sehr“ gestresst fühlen, nach Geschlecht, Wallis - Schweiz, 2002 und 2022
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Wallis
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Schweiz
Während das Stressniveau im Zusammenhang mit der Schularbeit im Jahr 2002 im Wallis zwischen Mädchen und Jungen ähnlich hoch war (25%), ist im Jahr 2022 ein deutlicher Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern zu beobachten. So berichtet fast jedes zweite Mädchen (46%), dass es im Jahr 2022 durch die Schularbeit gestresst ist, während der Anteil der gestressten Jungen im selben Zeitraum relativ stabil geblieben ist (28%).
Zusätzliche Informationen
Bibliografie und Datenquellen:
- Tancredi S, Rapillard J, Favre F, Fornerod L, Chiolero A, Walliser Gesundheitsobservatorium (WGO). Die Gesundheit der 11- bis 15-jährigen Schülerinnen und Schüler im Kanton Wallis 2002-2022: Ergebnisse der Umfrage Health Behaviour in School-aged Children. Sitten, November 2024.
- Health Behaviour in School-aged Children (HBSC), Studie von Sucht Schweiz unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation, 2002, 2006, 2010, 2014, 2018, 2022.
- Bundesamt für Statistik (BFS) (2022). Psychische Störungen: beispielloser Anstieg der Hospitalisierungen bei den 10- bis 24-jährigen Frauen. Verfügbar unter: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/kataloge-datenbanken.assetdetail.23772011.html abgerufen am 12. November 2024.
- Weltgesundheitsorganisation (WHO) (2022). Santé mentale des adolescents. Verfügbar unter: https://www.who.int/fr/news-room/fact-sheets/detail/adolescent-mental-health abgerufen am 12. November 2024.
- Psy-Gesundheit.ch (2023). Einsamkeit und Isolation. Verfügbar unter: https://santepsy.ch/de/psychische-gesundheit-diversitaet-und-inklusion/einsamkeit-und-isolation/ abgerufen am 12. November 2024.